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Die neue LandLust: alte Obstwiesen, neue Chancen

Wer kennt sie nicht, die typischen Obstwiesen Baden-Württembergs mit ihrer schier unüberschaubaren Anzahl an Äpfel-, Birnen-, Kirschen-, Zwetschgen- und Walnussbäumen? Sie sind es, die das Land der Dichter und Denker im Frühjahr und Herbst wahlweise in ein märchenhaftes Blütenmeer oder ein üppiges Obstparadies verwandeln. Doch die Erhaltung jener Wiesen ist aufwändig, und ihre Erhaltung und fachgerechte Pflege gerät zunehmend in eine Schieflage. Wir brauchen daher für das Thema „Obstwiesen“ mehr denn je einen Imagewandel: Obstwiesenpflege als „Kult“ und „Fitness“ statt über „zu viel Arbeit“ und „bringt ja doch nichts“ zu lamentieren. Nur so können die seit Generationen weiter vererbten „Stückle“ positiv aufgewertet und die kostbaren Landschaftsräume geschützt werden.

Die Umweltakademie Baden-Württemberg setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz der heimischen Obstwiesen und insbesondere die Fortbildung der Obstwiesenbesitzer ein. Mit vielfältigen Aktionen und anspruchsvollen Kongressen, durch außergewöhnliche Ausstellungen und starke Allianzen ist es gelungen, unterschiedlichste Partner anzusprechen und so gemeinsam mit dem Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft (LOGL) ein nachhaltiges Interesse am Thema „Obstwiesenlandschaft“ zu wecken.

Beim Obstwiesen-Kongress “Die neue LandLust: Neue Chancen – alte Obstwiesen” am Samstag, 31. Oktober 2015 in Schwäbisch Gmünd geht es darum, Aktuelles, Neues und Bewährtes aus der Praxis vorzustellen. Ziel des Kongresses ist es, viele Fragen zu beantworten und aufzuzeigen, wie die Pflege des alten Kultur- und Naturgutes wieder attraktiv und modern gemacht werden kann. Durch die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch sollen die Kräfte zugunsten der Obstwiesen gebündelt werden.

Gabentisch Obstwiese  Foto: Hutter

Gabentisch Obstwiese Foto: Hutter

Wann: Samstag, 31. Oktober 2015, 9.30 – 17.00 Uhr

Wo: Bildungszentrum Schönblick, Willy-Schenk-Str. 9, 73527 Schwäbisch Gmünd

Wer: Vertreter von Streuobstinitiativen, Kommunen, Umwelt-, Naturschutz- und Heimatverbänden, Fachberater, Bauern- und Landfrauenverbänden, BANU zertifizierte Natur- und Landschaftsführer sowie alle Interessierten

Tagungsgebühr (incl. Mittagessen und Tagungsgetränke): 20 Euro

Informationen und Anmeldung bei der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg, Telefon 0711/126-2810, Telefax 0711/126-2893 und www.umweltakademie.baden-wuerttemberg.de

Detailprogramm Obstwiesenkongress

Die Obstwiese: Lebens- und Erlebensraum

Bei jedem Spaziergang über Felder oder an Wiesen entlang wird es derzeit ganz deutlich: Die Blüte der Obstbäume ist vorüber, nun wachsen die Früchte heran. Wer eine eigene (Streu-)Obstwiese bewirtschaftet, hat einen Lebens- und Erlebensraum mit Multifunktion! So ist sie Landlust pur, sie bietet mit frischen Früchten quasi den eigenen Bioladen, sie ist Fitnessclub im Freien, sie ist ein Naturspielplatz für die Hobbygärtner von morgen, sie ist der allerschönste Picknickplatz. Zudem ist sie internationaler Start- und Landeplatz für allerhand Zugvögel, sie ist Klimaschutzzentrum und grüne Lunge der Landschaft, sie ist praktizierter Boden- und Grundwasserschutz, und vor allem ist sie das beste Beispiel für einen Generationendialog. Denn was Großeltern und Eltern gesät und gepflanzt haben, bewirtschaften und ernten später Kinder, Enkel und vielleicht sogar irgendwann sogar die Urenkel.

Foto: Pixelio

Foto: Pixelio

Mehr Informationen zu Obstwiesen oder deren Pacht gibt es bei der Umweltakademie Baden-Württemberg oder beim Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V., www.logl-bw.de.

Zu viel Feuchtigkeit fördert Pilzbefall an Bäumen

Apfelernte auf einer Streuobstwiese - Foto: Hutter

Apfelernte auf einer Streuobstwiese – Foto: Hutter

Ist die Krone eines Apfelbaums locker aufgebaut, haben Schadpilze weniger Chancen, sich anzusiedeln. Denn sitzen die Äste nicht zu dicht nebeneinander, können Blätter und Früchte nach einem Regenfall schneller abtrocknen. Anhaltende Feuchtigkeit begünstigt Pilzbefall. Hobbygärtner sollten daher am besten mit einem Schnitt die Krone auslichten. Apfelbäume sind von der Fliegenschmutzkrankheit oder Rußfleckenkrankheit betroffen. Treten beide Schadpilze gemeinsam auf, handelt es sich um die Regenfleckenkrankheit. Zu erkennen sind die Krankheiten an rußfarbenen, zum Teil verwaschenen Flecken auf den Früchten sowie an vielen kleinen schwarzen Punkten. Die Beläge sind nur äußerlich und dringen nicht bis in das Fruchtfleisch vor. Im Anfangsstadium können sie in der Regel auch einfach wieder abgewischt werden, und die Früchte lassen sich noch verwerten. Allerdings: Eine lange Lagerung ist dann nicht mehr möglich.

Grünspecht ist Vogel des Jahres 2014

Europäischer Grünspecht (Foto: Andreas Trepte)

Europäischer Grünspecht (Foto: Andreas Trepte)

In Deutschland sind seit 1970 rund 50% der Streuobstwiesen verschwunden. Dabei sind diese grünen Oasen wichtige Rückzugsgebiete für viele Tier- und Pflanzenarten. Mit der Nominierung des Grünspechts zum „Vogel des Jahres 2014“ soll die Bedeutung der Streuobstwiesen als ökologisch wertvoller Lebensraum nun in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Für Grünspechte sind Streuobstwiesen ebenso ein bevorzugter Aufenthaltsbereich wie für Hunderte weiterer Arten, lebenswichtiges Biotop, das es zu hegen und pflegen gilt.

Lebensraum Streuobstwiesen: Aktionstag am Sonntag, 22. September

Streuobstwiesen mit Apfel-, Birnen-, und Zwetschgenbäumen sind für viele Tierarten ein wichtiger Lebensraum in und außerhalb von Ortschaften. Sie bieten ganz besondere Lebensbedingungen: seltene Vögel wie Steinkauz, Wendehals, oder Rotkopfwürger finden hier ein ideales Biotop, aber auch Kleinsäuger wie Gartenschläfer oder Eichhörnchen sind dort zu Hause. Am Aktionstag „Lebensraum Streuobstwiesen“ dürfen Kinder und Erwachsene selber Äpfel „maischen“ und dann zu frischem „Süßmost“ pressen. Zudem können Streuobstwiesen in einem Fühl- und Geschmacks-Quiz entdeckt werden.

Aktionstag „Lebensraum Streuobstwiesen“ im Natur-Info-Center in der Wilhelma
am: Sonntag, 22. September 2013 von 11.00 bis 16.30 Uhr

Das Natur-Info-Center befindet sich in der Nähe des Schaubauernhofs.
Kommen Sie vorbei – auf Ihren Besuch freuen wir uns!