Kleine Sympathieträger weckten große Begeisterung bei den Besuchern des Akademie-Natur-Info-Centers der Umweltakademie Baden-Württemberg
Schmetterling – Foto: Vanessa Atalanta
Es ist ein typisches Bild, das viele aus vergangenen Kindertagen noch kennen: blütenbunte Wiesen mit zahlreichen Schmetterlingen, die in allen möglichen Farben um die Wette flatterten. Heute ist der Rückgang der Schmetterlinge aber nach Ansicht der Umweltakademie Baden-Württemberg selbst für Laien offensichtlich. Rund 80% der bei uns heimischen Schmetterlingsarten sind bedroht. Die Ursachen hierfür liegen klar auf der Hand: Die Zerstörung der Lebensräume und die Verwendung von Umweltgiften (Dünger, Insektizide) gehören zu den wichtigsten. Vor allem der Wegfall der Futterpflanzen spielt eine erhebliche Rolle. In Parks und Gärten ersetzen immer mehr exotische Pflanzen unsere heimischen Gewächse. Dies führt zu einer Dezimierung der Fraßpflanzen für Raupen und Nektarquellen für Falter.
Damit jeder Einzelne konkret zum Schutz der Schmetterlinge beitragen kann, fand am vergangenen Sonntag (24. August 2014) im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma ein ganz besonderer Aktionstag statt.
Aktionstag Schmetterling
Viele neugierige Nachwuchsforscher waren am Aktionstag unterwegs. Mit Binokularen machten sie sich ans Werk und untersuchten die verschiedenen Stadien, die durchlaufen werden, bis endlich ein wunderschöner Schmetterling entsteht. Als besonderes Highlight konnten die kleinen Besucher sich handwerklich für den Schutz der heimischen Schmetterlinge ins Zeug legen, indem sie ihnen Häuser bauen konnten. Damit kann man nicht nur den Faltern etwas Gutes tun, sondern lockt gleich die anmutigen Flieger an und kann sich an Naturbeobachtungen direkt vor der Haustüre erfreuen. Wer einen eigenen Garten besitzt, konnte sich beim Aktionstag über Möglichkeiten informieren, wie dieser „schmetterlingsfreundlich“ gestaltet werden kann. Blühende Sträucher wie der Sommerflieder oder andere Futterpflanzen wie Lavendel und Thymian fördern die Schmetterlingsvielfalt. Damit leistet jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag zum
Erhalt der Umwelt und der Biodiversität.
Besucher beim Aktionstag Schmetterling
„Unsere heimischen Falter sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht“, sagte Jessica Daul von der Umweltakademie. „Sie dienen als Bestäuber für Blumen und als Nahrungsquelle für andere Tiere wie etwa Vögel. Wer Schmetterlinge schützt, trägt somit zur Bewahrung unserer Natur bei.“
Martin Schröter vom Streuobstmobilteam des Kreisjugendrings (KJR) Rems-Murr e.V.berichtete an diesem Aktionstag von seiner ehrenamtlichen Arbeit als Transekt-Zähler. Um Veränderungen in der Natur zu dokumentieren, werden z.B. tagaktive Schmetterlinge
an einem bestimmten Standort immer wieder gezählt und bestimmt. Schmetterlinge eignen sich aufgrund ihrer vielfältigen und spezifischen Habitatbindung sowie der vielfach sehr engen Bindung an nur wenige Pflanzenarten in der Natur als so genannte Zeigerarten bzw. Bioindikatoren für Umweltbelastungen.
Der nächste Aktionstag im Akademie-Natur-Info Center findet am Freitag, 5. September und Samstag, 6. September 2014 zum Thema „Gefährdete Arten: Heimische Eulen“ von 11.00 Uhr bis 16.30 Uhr statt.
Mehr Informationen:
Kerstin Heemann
Akademie für Natur- und Umweltschutz
Telefon: 0711/126-2810
E-mail: Kerstin.Heemann@um.bwl.de
Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma:
Dipl.-Biol. Barbara Kagerer, B.Sc. agr. Jessica Daul
Telefon: 0172/1004786 (nur während der Öffnungszeiten)