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Biotopverbund schafft mehr Raum für Tiere und Pflanzen

Das ist doch mal eine gute Nachricht: Ein landesweiter Biotopverbund soll künftig die Artenvielfalt in Baden-Württemberg sichern. Der Verbund, der in den kommenden Jahren entstehen soll, soll nach dem Willen der Landesregierung zehn Prozent der Landesfläche bedecken. Das Ziel: die Verhinderung des Artensterbens und die Sicherung der Biodiversität. Die Nutznießer: alle Pflanzen- und Tierarten, die über Naturschutz und Landschaftsplanung geschützt oder gepflegt werden – also beispielsweise Vögel, Reptilien, Amphibien, Falter, Wildbienen, Libellen, Heuschrecken und Käfer. Aber auch die Schaffung von Korridoren für Wildtiere soll dafür sorgen, dass die Tiere weniger Straßen queren müssen und es damit zu weniger Unfällen kommt.

Nach dem Abschluss der Planungen für den Biotopverbund werden nun Kernzonen definiert, also Gebiete, die jetzt schon Schutzstatus haben und die künftig netzförmig für die Zielarten ausgeweitet werden sollen. „Ziel ist nun, Gebiete für Tiere und Pflanzen mit ähnlichen Standortansprüchen zu verbinden“, sagte Marcus Lämmle, Referatsleiter Naturschutz und Landschaftsplanung im Ministerium für Ländlichen Raum.

Wo sind die bunten Schmetterlinge?

Kleine Sympathieträger weckten große Begeisterung bei den Besuchern des Akademie-Natur-Info-Centers der Umweltakademie Baden-Württemberg

Schmetterling - Foto: Vanessa Atalanta

Schmetterling – Foto: Vanessa Atalanta

Es ist ein typisches Bild, das viele aus vergangenen Kindertagen noch kennen: blütenbunte Wiesen mit zahlreichen Schmetterlingen, die in allen möglichen Farben um die Wette flatterten. Heute ist der Rückgang der Schmetterlinge aber nach Ansicht der Umweltakademie Baden-Württemberg selbst für Laien offensichtlich. Rund 80% der bei uns heimischen Schmetterlingsarten sind bedroht. Die Ursachen hierfür liegen klar auf der Hand: Die Zerstörung der Lebensräume und die Verwendung von Umweltgiften (Dünger, Insektizide) gehören zu den wichtigsten. Vor allem der Wegfall der Futterpflanzen spielt eine erhebliche Rolle. In Parks und Gärten ersetzen immer mehr exotische Pflanzen unsere heimischen Gewächse. Dies führt zu einer Dezimierung der Fraßpflanzen für Raupen und Nektarquellen für Falter.
Damit jeder Einzelne konkret zum Schutz der Schmetterlinge beitragen kann, fand am vergangenen Sonntag (24. August 2014) im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma ein ganz besonderer Aktionstag statt.

Aktionstag Schmetterling

Aktionstag Schmetterling

Viele neugierige Nachwuchsforscher waren am Aktionstag unterwegs. Mit Binokularen machten sie sich ans Werk und untersuchten die verschiedenen Stadien, die durchlaufen werden, bis endlich ein wunderschöner Schmetterling entsteht. Als besonderes Highlight konnten die kleinen Besucher sich handwerklich für den Schutz der heimischen Schmetterlinge ins Zeug legen, indem sie ihnen Häuser bauen konnten. Damit kann man nicht nur den Faltern etwas Gutes tun, sondern lockt gleich die anmutigen Flieger an und kann sich an Naturbeobachtungen direkt vor der Haustüre erfreuen. Wer einen eigenen Garten besitzt, konnte sich beim Aktionstag über Möglichkeiten informieren, wie dieser „schmetterlingsfreundlich“ gestaltet werden kann. Blühende Sträucher wie der Sommerflieder oder andere Futterpflanzen wie Lavendel und Thymian fördern die Schmetterlingsvielfalt. Damit leistet jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag zum
Erhalt der Umwelt und der Biodiversität.

Besucher beim Aktionstag Schmetterling

Besucher beim Aktionstag Schmetterling

„Unsere heimischen Falter sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht“, sagte Jessica Daul von der Umweltakademie. „Sie dienen als Bestäuber für Blumen und als Nahrungsquelle für andere Tiere wie etwa Vögel. Wer Schmetterlinge schützt, trägt somit zur Bewahrung unserer Natur bei.“
Martin Schröter vom Streuobstmobilteam des Kreisjugendrings (KJR) Rems-Murr e.V.berichtete an diesem Aktionstag von seiner ehrenamtlichen Arbeit als Transekt-Zähler. Um Veränderungen in der Natur zu dokumentieren, werden z.B. tagaktive Schmetterlinge
an einem bestimmten Standort immer wieder gezählt und bestimmt. Schmetterlinge eignen sich aufgrund ihrer vielfältigen und spezifischen Habitatbindung sowie der vielfach sehr engen Bindung an nur wenige Pflanzenarten in der Natur als so genannte Zeigerarten bzw. Bioindikatoren für Umweltbelastungen.

Der nächste Aktionstag im Akademie-Natur-Info Center findet am Freitag, 5. September und Samstag, 6. September 2014 zum Thema „Gefährdete Arten: Heimische Eulen“ von 11.00 Uhr bis 16.30 Uhr statt.

Mehr Informationen:
Kerstin Heemann
Akademie für Natur- und Umweltschutz
Telefon: 0711/126-2810
E-mail: Kerstin.Heemann@um.bwl.de
Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma:
Dipl.-Biol. Barbara Kagerer, B.Sc. agr. Jessica Daul
Telefon: 0172/1004786 (nur während der Öffnungszeiten)

Bunte Sommer-Gaukler als Sympathieträger für mehr Artenvielfalt in Stadt und Land

Aktionstag über Schmetterlinge der Umweltakademie Baden-Württemberg am Sonntag, 24. August 2014 im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma

Schmetterling - Foto: Vanessa Atalanta

Schmetterling – Foto: Vanessa Atalanta

Am Sonntag, 24. August 2014 findet ein spannender Aktionstag zum Thema „Schmetterlinge“ im Akademie-Natur-Info-Center der Umweltakademie in der Wilhelma statt. Dabei können die Besucher in die faszinierende Welt der bunten Falter eintauchen. Ziel der Akademie ist es, die Menschen wieder näher an die Natur heranzuführen und sie für unsere Umwelt, die Lebewesen und deren Ansprüche zu sensibilisieren. In diesem Sinne informiert das Streuobstmobilteam des Kreisjungendrings (KJR) Rems-Murr e.V. mit Martin Schröter, warum Schmetterlinge auf intakte Blumenwiesen angewiesen sind und welche Dienste sie in der Natur erbringen. Außerdem können alle neugierigen Nachwuchsforscher diese wunderbaren Insekten genauer unter die Lupe nehmen. Unter anderem berichtet Martin Schröter von seiner ehrenamtlichen Arbeit als Bestands-Zähler der bedrohten Schmetterlinge. Der BUND Kreisverband Stuttgart sucht weiterhin Helfer zum Zählen. Gegen einen geringen Unkostenbeitrag können Sie am Aktionstag Schmetterlingshäuser selber zusammenbauen oder sich gute Tipps zum eigenen „Tagfalter-Monitoring“ holen.
Die Aktion findet von 11.00 Uhr bis 16.30 Uhr statt.

Die Aktionstage des Akademie-Natur-Info-Centers werden im ehemaligen Ausstellungsraum der Nutztierausstellung (Schaubauernhof) der Wilhelma durchgeführt. Der Besuch im Akademie-Natur-Info-Center und die Teilnahme an den Aktionen sind im Eintrittspreis der Wilhelma enthalten.

Mehr Informationen:
Kerstin Heemann
Akademie für Natur- und Umweltschutz
Telefon: 0711/126-2810
E-mail: Kerstin.Heemann@um.bwl.de
Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma:
Dipl.-Biol. Barbara Kagerer, B.Sc. agr. Jessica Daul
Telefon: 0172/1004786 (nur während der Öffnungszeiten)

Spiegel Online: „Schmetterlingsbestände im Sinkflug“

Ein Thema, auf das wir im Rahmen der Arbeit der Umweltakademie seit vielen Jahren hinweisen, wird aktuell auf Spiegel Online aufgegriffen. Unter dem Titel „Schmetterlingsbestände im Sinkflug“ wird über den dramatischen Rückgang von Schmetterlingen und Faltern informiert und hierbei auf einen Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) verwiesen:

„… Typische Wiesen-Schmetterlinge werden immer seltener. Innerhalb von 20 Jahren ist in Europa fast die Hälfte dieser Falter verschwunden … „Wir müssen die Bedeutung dieser Schmetterlinge und anderer Insekten anerkennen“, sagt EUA-Chef Hans Bruyninckx. „Die Bestäubung, die sie leisten, ist entscheidend für das natürliche Ökosystem und die Landwirtschaft.“

Getreu unserem Motto „Nur was man kennt, schützt man auch“ haben wir am vergangenen Wochenende die zweitägige Veranstaltung „Auf Abenteuerreise mit den Faltern“ durchgeführt und ausführlich über die bunten Sympathieträger informiert. Tipps für Schutzmassnahmen, die man im eigenen Garten leisten kann, veröffentlichen wir ebenfalls regelmässig. Das Bewusstsein für den Stellenwert von Schmetterlingen und Insekten muss weiterhin intensiv gefördert werden – schön, dass die Medien dieses wichtige Thema endlich aufgreifen.

Zum Spiegel-Artikel:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bestaende-von-wiesen-schmetterlingen-schwinden-europaweit-a-912617.html

20. / 21. Juli: Auf Abenteuerreise mit den Faltern

Ein Sommer ohne Schmetterlinge? Kaum vorstellbar! Doch die bunten Sympathieträger brauchen intakte Blumenwiesen, die hierzulande immer seltener werden. Im Rahmen der beiden Aktionstage „Auf Abenteuerreise mit den Faltern“ am kommenden Wochenende im Natur-Info-Center in der Wilhelma wird über die Lebensräume der Schmetterlinge ebenso informiert wie über Schutzmassnahmen, die man im eigenen Garten leisten kann. Wie wäre es beispielsweise mit einer „Tankstelle“ für Schmetterlinge? Tipps und Informationen hält das Streuobstmobilteam des Kreisjugendrings (KJR) Rems-Murr e.V. bereit!

Aktionstag im Natur-Info-Center in der Wilhelma
am: Samstag 20. und Sonntag 21. Juli 2013 jeweils von 11.00 bis 16.30 Uhr

Das Natur-Info-Center befindet sich in der Nähe des Schaubauernhofs.
Wir heißen Sie herzlich willkommen!

Schutz für Schmetterlinge

Wer mit aufmerksamen Augen unterwegs ist, wird feststellen, dass die Anzahl an Schmetterlingen stetig abnimmt. Rund Vierfünftel der Insekten mit den oft auffällig bunten Flügeln sind bedroht. Der Grund ist vor allem in der Industrialisierung der Landwirtschaft zu sehen. Die früher kleinräumig strukturierte Landschaft ist fast gänzlich verschwunden. Stattdessen sind Monokulturen entstanden. In der Folge wurde die Schmetterlingsfauna verdrängt.

In manchen topografisch komplizierten Mittelgebirgsregionen sind die Biotopvielfalt und die Vernetzung noch ausreichend. Hier ist auch die Schmetterlingsvielfalt angenehm groß. Schmetterlinge sind also “Bioindikatoren” für eine ökologisch vitale Umwelt. Je weniger Arten wir sehen, desto gefährdeter ist der Naturraum.

Schmetterlinge benötigen Schutz. Und jeder kann etwas dazu beitragen. Es hilft bereits, wenn man den Garten zumindest in einer Ecke naturnah mit heimischen Pflanzen gestaltet. Gehölze wie Schlehe, Weißdorn, Hainbuche und Liguster sind gut, ebenso Brombeeren, Brennesseln und Zaunwinden. Und eine Wiese, die nur ein oder zweimal im Jahr gemäht wird und Wildblumen Platz bietet. Wenn die Nachbarschaft ähnlich denkt, entsteht eine Vernetzung, die bis in die Feldflur reichen kann. Dort sind die Landwirte gefragt. Hecken sind wünschenswert (was auch die Felder vor Wind schützt), oder Wildblumenstreifen längs der Felder. Gehen diese in natürliche Waldränder über, kehren Lebensräume zurück – und die Arten erholen sich.

Tagpfauenauge

Tagpfauenauge (Foto: Beentree)