Posts Tagged ‘Biodiversität’

Winzer der Ortenauer Weinkellerei pflanzen für den Erhalt der Biodiversität

In einer groß angelegten Pflanzaktion waren am Samstag Winzer und Vertreter der Ortenauer Weinkellerei sowie der Umweltakademie nach Friesenheim gekommen, um die von der Akademie entwickelte Aktion „Lebendiger Weinberg“ in jener Ortschaft im Ortenaukreis in die Praxis umzusetzen. Das Pflanzen von heimischen Kräutern und Stauden trägt zum Erhalt der Artenvielfalt in den heimischen Weinbergen bei und soll langfristig dem nachhaltigen Weinbau dienen.

v.l.n.r.: Richard Kopf (WG Friesenheim), Fritz Link (Umweltakademie), Harald Rissel (Edeka Südwest), Helmut Kohler (Edeka Kohler), Rainer Huber (Edeka Südwest)

v.l.n.r.: Richard Kopf (WG Friesenheim), Fritz Link (Umweltakademie), Harald Rissel (Edeka Südwest), Helmut Kohler (Edeka Kohler), Rainer Huber (Edeka Südwest)

 

Lange Zeit boten Weinberge Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen, die im Zuge der Modernisierung der Landwirtschaft teilweise zerstört wurden. Die Aktion „Lebendiger Weinberg“ hat das Ziel, der heimischen Flora und Fauna wieder mehr Raum zu geben, ohne dabei die Bewirtschaftung der Weinberge zu erschweren. Bei der Veranstaltung in Friesenheim setzten Winzer der Ortenauer Weinkellerei erste Wildkräuter und Stauden, die weiteren Pflanzen und einer vielgestaltigen Tierwelt wieder mehr Raum bieten. Neben der Naturbewahrung wird auch das Landschaftsbild aufgewertet und die Umwelt- und Lebensqualität in unserer Heimat erhöht. „Uns liegt die Verbesserung der Lebensbedingungen für freilebende Tier- und Pflanzenarten auf bewirtschafteten Weinbauflächen am Herzen. Auf langfristige Sicht möchten wir eine umweltverträgliche Bewirtschaftung von Weinbaugebieten erreichen, ohne Erschwernisse für die Winzer zu schaffen“, betonte Fritz Link von der Umweltakademie. „Die Aktion entspricht voll und ganz unserem Nachhaltigkeitsgedanken: Handeln mit Verantwortung – für die Generation von morgen. Wir freuen uns, mit dieser Partnerschaft ein Stück zum lebendigen Weinberg beitragen zu können“, sagte Harald Rissel von Edeka Südwest. 

Biotopverbund schafft mehr Raum für Tiere und Pflanzen

Das ist doch mal eine gute Nachricht: Ein landesweiter Biotopverbund soll künftig die Artenvielfalt in Baden-Württemberg sichern. Der Verbund, der in den kommenden Jahren entstehen soll, soll nach dem Willen der Landesregierung zehn Prozent der Landesfläche bedecken. Das Ziel: die Verhinderung des Artensterbens und die Sicherung der Biodiversität. Die Nutznießer: alle Pflanzen- und Tierarten, die über Naturschutz und Landschaftsplanung geschützt oder gepflegt werden – also beispielsweise Vögel, Reptilien, Amphibien, Falter, Wildbienen, Libellen, Heuschrecken und Käfer. Aber auch die Schaffung von Korridoren für Wildtiere soll dafür sorgen, dass die Tiere weniger Straßen queren müssen und es damit zu weniger Unfällen kommt.

Nach dem Abschluss der Planungen für den Biotopverbund werden nun Kernzonen definiert, also Gebiete, die jetzt schon Schutzstatus haben und die künftig netzförmig für die Zielarten ausgeweitet werden sollen. „Ziel ist nun, Gebiete für Tiere und Pflanzen mit ähnlichen Standortansprüchen zu verbinden“, sagte Marcus Lämmle, Referatsleiter Naturschutz und Landschaftsplanung im Ministerium für Ländlichen Raum.

Mehr als 70 Teilnehmer beim 1. Symposium Wein-Lese-Tage

v.l.n.r.: Karin Götz, Claus-Peter Hutter, Reinhard Schäfer, Lothar Neumann, Oliver Schuhmacher, Andreas Braun und Heike Gfrereis  (Foto: Dominik Thewes)

v.l.n.r.: Karin Götz, Claus-Peter Hutter, Reinhard Schäfer, Lothar Neumann, Oliver Schuhmacher, Andreas Braun und Heike Gfrereis (Foto: Dominik Thewes)

Zugegeben: Das derzeit herrschende, nasskalte Winterwetter lässt einen nicht so richtig daran glauben, dass es gar nicht mehr lange dauert, bis die ersten Weinblätter an den Reben hängen. Und doch war das 1. Symposium im Rahmen der WeinLeseTage Marbach&Bottwartal ein voller Erfolg: Mehr als 70 Interessierte waren der Einladung der Akademie für Natur- und Umweltschutz und der Marbacher Zeitung in die Schillerstadt gefolgt und diskutierten gemeinsam mit Fachleuten aus Weinbau, Naturschutz und Tourismus über neue Impulse und Akzente für einen nachhaltigen Weintourismus. In kurzen Impulsvorträgen und Statements vertieften namhafte Referenten und Experten die Themen integrierte Regionalentwicklung, Nachhaltigkeit, Boden- und Grundwasserschutz sowie Biodiversität und zeigten den aktuellen Bezug zum Weinbau zwischen alten Traditionen und neuen Wegen her.

Großes Interesse beim Symposium (Foto: Dominik Thewes)

Großes Interesse beim Symposium (Foto: Dominik Thewes)

Wo sind die bunten Schmetterlinge?

Kleine Sympathieträger weckten große Begeisterung bei den Besuchern des Akademie-Natur-Info-Centers der Umweltakademie Baden-Württemberg

Schmetterling - Foto: Vanessa Atalanta

Schmetterling – Foto: Vanessa Atalanta

Es ist ein typisches Bild, das viele aus vergangenen Kindertagen noch kennen: blütenbunte Wiesen mit zahlreichen Schmetterlingen, die in allen möglichen Farben um die Wette flatterten. Heute ist der Rückgang der Schmetterlinge aber nach Ansicht der Umweltakademie Baden-Württemberg selbst für Laien offensichtlich. Rund 80% der bei uns heimischen Schmetterlingsarten sind bedroht. Die Ursachen hierfür liegen klar auf der Hand: Die Zerstörung der Lebensräume und die Verwendung von Umweltgiften (Dünger, Insektizide) gehören zu den wichtigsten. Vor allem der Wegfall der Futterpflanzen spielt eine erhebliche Rolle. In Parks und Gärten ersetzen immer mehr exotische Pflanzen unsere heimischen Gewächse. Dies führt zu einer Dezimierung der Fraßpflanzen für Raupen und Nektarquellen für Falter.
Damit jeder Einzelne konkret zum Schutz der Schmetterlinge beitragen kann, fand am vergangenen Sonntag (24. August 2014) im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma ein ganz besonderer Aktionstag statt.

Aktionstag Schmetterling

Aktionstag Schmetterling

Viele neugierige Nachwuchsforscher waren am Aktionstag unterwegs. Mit Binokularen machten sie sich ans Werk und untersuchten die verschiedenen Stadien, die durchlaufen werden, bis endlich ein wunderschöner Schmetterling entsteht. Als besonderes Highlight konnten die kleinen Besucher sich handwerklich für den Schutz der heimischen Schmetterlinge ins Zeug legen, indem sie ihnen Häuser bauen konnten. Damit kann man nicht nur den Faltern etwas Gutes tun, sondern lockt gleich die anmutigen Flieger an und kann sich an Naturbeobachtungen direkt vor der Haustüre erfreuen. Wer einen eigenen Garten besitzt, konnte sich beim Aktionstag über Möglichkeiten informieren, wie dieser „schmetterlingsfreundlich“ gestaltet werden kann. Blühende Sträucher wie der Sommerflieder oder andere Futterpflanzen wie Lavendel und Thymian fördern die Schmetterlingsvielfalt. Damit leistet jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag zum
Erhalt der Umwelt und der Biodiversität.

Besucher beim Aktionstag Schmetterling

Besucher beim Aktionstag Schmetterling

„Unsere heimischen Falter sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht“, sagte Jessica Daul von der Umweltakademie. „Sie dienen als Bestäuber für Blumen und als Nahrungsquelle für andere Tiere wie etwa Vögel. Wer Schmetterlinge schützt, trägt somit zur Bewahrung unserer Natur bei.“
Martin Schröter vom Streuobstmobilteam des Kreisjugendrings (KJR) Rems-Murr e.V.berichtete an diesem Aktionstag von seiner ehrenamtlichen Arbeit als Transekt-Zähler. Um Veränderungen in der Natur zu dokumentieren, werden z.B. tagaktive Schmetterlinge
an einem bestimmten Standort immer wieder gezählt und bestimmt. Schmetterlinge eignen sich aufgrund ihrer vielfältigen und spezifischen Habitatbindung sowie der vielfach sehr engen Bindung an nur wenige Pflanzenarten in der Natur als so genannte Zeigerarten bzw. Bioindikatoren für Umweltbelastungen.

Der nächste Aktionstag im Akademie-Natur-Info Center findet am Freitag, 5. September und Samstag, 6. September 2014 zum Thema „Gefährdete Arten: Heimische Eulen“ von 11.00 Uhr bis 16.30 Uhr statt.

Mehr Informationen:
Kerstin Heemann
Akademie für Natur- und Umweltschutz
Telefon: 0711/126-2810
E-mail: Kerstin.Heemann@um.bwl.de
Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma:
Dipl.-Biol. Barbara Kagerer, B.Sc. agr. Jessica Daul
Telefon: 0172/1004786 (nur während der Öffnungszeiten)

Ungewöhnliche Urlaubsmitbringsel: Umweltakademie informierte über illegale Souvenirs aus dem Ausland

Aktionstag der Umweltakademie am Samstag im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma

Ketten aus Korallen, Stiefel aus Krokodilsleder, ein Zebrafell und sogar ein Elefantenfuß – all dies und noch mehr exotische Ausstellungsexponate waren am vergangenen Samstag (02.08.2014) bei einem Aktionstag der Umweltakademie Baden-Württemberg zu sehen. Rechtzeitig zur Hauptreisezeit konnten sich die Wilhelma-Besucher über Artenschutzbestimmungen beim Kauf von Reiseandenken informieren. Im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma zeigte die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. anhand vom Zoll beschlagnahmter Exponate, was beim Kauf von Souvenirs aus anderen Ländern zu beachten ist.
Gerade hat die schönste Zeit des Jahres in Baden-Württemberg, besonders für Schüler, begonnen: die Sommerferien und damit auch die Hauptreisezeit. Jedes Jahr unternehmen weltweit Millionen Menschen eine Urlaubsreise ins Ausland. Auch außergewöhnliche Ziele stehen heutzutage auf dem Reiseplan. „Wer verreist, möchte oft gerne ein unschlagbares Andenken aus dem Urlaub mitbringen“, sagte Jessica Daul von der Umweltakademie. Hier darf es auch etwas Exotischeres sein. Doch was ist erlaubt? Und was kann Ärger verursachen?
„Zollbeamte finden bei Rückreisenden immer wieder Souvenirs im Reisegepäck, die aus geschützten Tieren und Pflanzen hergestellt wurden“, so Birgit Braun, Aktionstagsreferentin und Geschäftsführerin der bei der AGA. Die Konsequenzen für Reisende seien unangenehm; für einen Elefantenfuß etwa würden schon einmal mehrere Tausend Euro fällig. Der Schaden für die Natur sei dagegen viel dramatischer, vor allem wenn er – wie im Fall des Elefanten – nicht mehr rückgängig zu machen ist. „Deshalb ist es wichtig, sich vorab zu informieren und Bescheid zu wissen, um die Ausbeutung unserer Natur nicht zu unterstützen.“
„Möglichkeiten für den illegalen Souvenirerwerb gibt es in den Urlaubsländern in Hülle und Fülle“, betonte Birgit Braun. Leider würden aus Unwissenheit häufig Souvenirs mitgebracht, die strengen Handelsverboten oder -beschränkungen unterliegen und zu Geldstrafen und Beschlagnahmung durch den Zoll führen könnten. Der internationale Handel mit Tieren und Pflanzen sowie Produkten aus gefährdeten Arten wird durch CITES, auch bekannt als Washingtoner Artenschutzübereinkommen, geregelt und ist je nach Einstufung in den Anhängen des Abkommens entweder untersagt oder nur mit entsprechenden Aus- oder Einfuhrgenehmigungen erlaubt.

Aktionstag Urlaubsmitbringsel

Aktionstag Urlaubsmitbringsel

Aufmerksam standen die Besucher des Aktionstages im Akademie-Natur-Info-Center vor den mitgebrachten Exponaten, und es wurde deutlich, dass viele die richtige Wahl bei Souvenirkäufen treffen. Offensichtlich wurde aber auch, dass beim Thema Artenschutz im Urlaub immer noch Infobedarf besteht, nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei Erwachsenen. So fallen nicht nur Schnitzereien aus Zähnen und Tierknochen sowie Reptilienhäute unter das Einfuhrverbot, sondern auch Strandfunde verschiedener Muschel-, Schnecken- und Korallenarten, Ginsengwurzeln oder eine überhöhte Menge von Kaviar. Eine wichtige Aufgabe für die Umweltakademie ist es, der Wissenserosion in Sachen Natur entgegen zu wirken. Die ausgefallenen Exponate der AGA dienten hier als guter Anknüpfungspunkt und schockierten zahlreiche Besucher. Zu den häufigsten vom Zoll beschlagnahmten Souvenirs gehören beispielsweise die beeindruckenden Gehäuse der Großen Fechterschnecke, Schmuckanhänger und Verzierungen aus Korallen und Schnitzereien aus Elfenbein oder Schildpatt. Auch Gürtel, Schuhe und Taschen aus Schlangenhaut oder Mäntel aus Leoparden- und Tigerfellen sind häufig. „Leider tragen auch der wachsende Reiseverkehr und steigende Touristenzahlen zum Anstieg des illegalen Handels mit bedrohten Arten bei“, warnte die Artenschutzexpertin. Demnach wird fast überall in Afrika und Asien Elfenbein zum Verkauf angeboten. Auch Schnitzereien aus Walknochen sind auf den Märkten zu finden. Dass es jedoch eine Fülle von unbedenklichen Alternativen gibt, die man als Andenken aus seinem Urlaub mitbringen kann, wurde direkt im Akademie-Natur-Info-Center aufgezeigt. Auch die Besucher waren sich einig, dass landestypische kunsthandwerkliche Erzeugnisse, beispielsweise aus Ton und Stein oder aus Leder und Holz von nicht geschützten Arten, schöne Urlaubsmitbringsel sind. „Denn mit der Bejagung bedrohter Arten greifen wir massiv in unsere Umwelt ein“, erklärte Jessica Daul. „Nicht nur, dass wir damit zur Reduktion der Biodiversität beitragen, auch das ökologische Gleichgewicht wird dadurch gestört.“

Zum Abschluss gab es noch einen kleinen Tipp von der Expertin: „Achten Sie in Ihrem Urlaub darauf, dass Sie Souvenirs tierischer und pflanzlicher Herkunft sehr gut auswählen. Bei mehr als 30.000 geschützten Arten ist es unmöglich, alle zu kennen.“ Im Zweifelsfall sollte nach Angaben der Umweltakademie besser auf den Kauf verzichtet werden, um das Aussterben von bedrohten Tier- und Pflanzenarten nicht zu unterstützen.

Der nächste Aktionstag im Akademie-Natur-Info Center findet am Donnerstag, 07. August 2014 zum Thema „Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft: Nutztiere früher und heute“ von 11.00 Uhr bis 16.30 Uhr statt.

Naturschutzminister Alexander Bonde: „Landesregierung stärkt biologische Vielfalt mit ambitionierten Zielen und mehr Geld für Naturschutz“

Tagung zur Naturschutzstrategie Baden-Württemberg: Neue Strategien zum Schutz der Biodiversität

„Die biologische Vielfalt ist die existenzielle Grundlage für die Tier- und Pflanzenwelt und für das menschliche Leben. Sie ist massiv bedroht: Experten schätzen, dass weltweit täglich bis zu 130 Arten aussterben. Wegen dieser alarmierenden Situation hat die Landesregierung mit der Naturschutzstrategie einen ambitionierten Maßnahmenkatalog vorgelegt, um die biologische Vielfalt in Baden-Württemberg zu sichern. Damit die fixierten Ziele realisiert werden können, haben wir den Naturschutzhaushalt seit 2011 bereits um mehr als 60 Prozent erhöht. Bis 2016 werden wir den Naturschutz finanziell weiter stärken und damit innerhalb einer Legislaturperiode die Naturschutzgelder auf 60 Millionen Euro verdoppeln“, sagte der baden-württembergische Naturschutzminister Alexander Bonde am Mittwoch (9. Juli) auf der Tagung „Einsatz für Eisvogel, Enzian & Co.: Naturschutzstrategie Baden-Württemberg – neue Strategien für den landesweiten Schutz der Biodiversität“ im Haus der Architekten in Stuttgart.
Bundesweit einmalige Naturschutzstrategie als naturschutzpolitischer Rahmen
„Mit unserer bundesweit einmaligen Naturschutzstrategie haben wir den lange vernachlässigten Naturschutz ins Zentrum der Politik gerückt. Die Maßnahmen reichen von einer naturverträglichen Landnutzung und Siedlungsentwicklung über die ökologische Neuausrichtung der Flurneuordnung bis zur Entwicklung eines landesweiten Moorschutzkonzepts“, so der Minister. Bedeutender Schwerpunkt der Naturschutzstrategie seien die Großschutzgebiete im Land. „Der Nationalparkpark Schwarzwald, das Biosphärengebiet Schwäbische Alb und unsere sieben Naturparke bieten unzähligen Tier- und Pflanzenarten wertvolle Lebensräume – ebenso wie die Natura 2000-Flächen, die gesetzlich geschützten Biotope, die vielen Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie die Bann- und Schonwälder im Land“, sagte Bonde.

Fachtagung Naturschutzstrategie

Fachtagung Naturschutzstrategie

Naturschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
De biologische Vielfalt sichere die globale wirtschaftliche Entwicklung, gebe Impulse für technische und medizinische Innovationen und garantiere eine vielfältige Lebensmittelversorgung. Daher seien Gemeinden, Verbände, Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Hochschulen und alle Bürger sowie die Politik gleichermaßen dazu aufgerufen, sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. „Die Naturschutzstrategie Baden-Württemberg zeigt, dass Naturschutz eine Querschnittsaufgabe ist. In intensiven Diskussionen ist eine Strategie entstanden, die ressort- und themenübergreifend verschiedene Aktionsfelder in den Blick nimmt und den Naturschutz im Land zu einem gesamtgesellschaftlichen Thema macht“, sagte der Minister.

Die Naturschutzstrategie Baden-Württemberg
Die von der Landesregierung vergangenes Jahr verabschiedete Naturschutzstrategie Baden-Württemberg hat in erster Linie das Ziel, die biologische Vielfalt in Baden-Württemberg zu stabilisieren. Damit wird der Beitrag Baden-Württembergs formuliert, um das von der internationalen Staatengemeinschaft und der Europäischen Union definierte Ziel zu erreichen, den dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt bis 2020 zu stoppen und eine positive Entwicklung bis 2050 einzuleiten. Derzeit schätzen Experten, dass weltweit täglich bis zu 130 Arten aussterben. Diese Aussterberate liegt um den Faktor 100 bis 1.000 über dem natürlichen Wert. Damit wird das Naturkapital, von dem wir zu einem großen Teil leben (etwa in der Land- und Forstwirtschaft), immer stärker aufgebraucht.

http://www4.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/1858/

Faszination Biodiversität in der Wilhelma: das geheimnisvolle Leben der heimischen Fledermäuse

Aktionstag der Umweltakademie Baden-Württemberg am Sonntag, 22. Juni 2014 im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma
Um die Navigatoren der Nacht geht es jetzt im Natur-Info-Center der Umweltakademie. Am Sonntag, 22. Juni 2014 veranstaltet die Umweltakademie Baden-Württemberg beim Schaubauernhof einen speziellen Aktionstag zum Thema Fledermäuse. „Fledermäuse sind die einzigen aktiv fliegenden Säugetiere der Erde und werden immer mehr zu Sympathieträgern“, so Akademieleiter Claus-Peter Hutter. Es sei zusammen mit den Fledermausberatern im Land gelungen, diese Tiergruppe vom Ekeltier zum Sympathieträger zu machen. Rund 20 verschiedene Arten sind in Baden-Württemberg heimisch, doch sie werden immer seltener. Oft liegt es an mangelnder Kenntnis von Naturzusammenhängen, wenn durch Renovierungen, Fassadenversiegelung und Abriss geeignete Schlafplätze in Dachstühlen, Kirchtürmen, alten Bäumen und Kellern verloren gehen. Öffentlichkeitsarbeit ist daher sehr wichtig. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg e. V. (AGF) beantworten Ihnen im Akademie-Natur-Info-Center an diesem Tag gerne alle Fragen zu den bei uns heimischen Fledermäusen und informieren über die unglaublichen Lebens- und (Über-) Lebensstrategien. Zudem können Kinder im Akademie-Natur-Info-Center nach Herzenslust malen und basteln – alles zum Thema Fledermäuse natürlich. Die Aktion findet von 11.00 Uhr bis 16.30 Uhr statt.
Die Aktionstage des Akademie-Natur-Info-Centers finden im ehemaligen Ausstellungsraum der Nutztierausstellung (Schaubauernhof) der Wilhelma statt. Der Besuch im Akademie-Natur-Info-Center und die Teilnahme an den Aktionen sind im Eintrittspreis der Wilhelma enthalten.

Mehr Informationen:
Kerstin Heemann, Akademie für Natur- und Umweltschutz
Telefon: 0711/126-2810
E-mail: Kerstin.Heemann@um.bwl.de
Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma:
Dipl.-Biol. Barbara Kagerer, B.Sc. agr. Jessica Daul
Telefon: 0172/1004786 (nur während der Öffnungszeiten)

Aktionstag im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma: Artensuche im Gelände

Landesweite Kartierung von Amphibien und Reptilien beim Aktionstag der Umweltakademie Baden-Württemberg am Samstag, 07. Juni 2014 im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma

Am Samstag, den 07. Juni 2014 lenkt die Umweltakademie Baden-Württemberg mit einem Aktionstag im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma die Aufmerksamkeit auf Frösche, Kröten, Eidechsen, Schlangen sowie andere heimische Amphibien- und Reptilienarten, deren Bestand in diesem und im nächsten Jahr erfasst werden soll. Bei dem neuen Projekt der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) zur Arten- und Bestandserfassung in der Natur können ehrenamtliche Naturschützer wertvolle Hilfe leisten. Der Akademie-Aktionstag informiert darüber, wie jeder Interessierte bei dem Projekt mitmachen und auf diese Weise seinen eigenen Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten kann. Die Referentin Nadine Hammerschmidt ist gleichzeitig Projektleiterin der Landesartenkartierung und informiert über Aussehen der Tiere, deren Lebensraum sowie Kartiermethoden. Kinder können ihre Fähigkeiten als angehende Kartierer unter Beweis stellen und an einem Gedächtnisspiel oder einem Suchspiel im Gelände teilnehmen. Da manche Amphibien zwar schwer zu sehen, jedoch durch ihre charakteristischen und artspezifischen Rufe gut zu hören und zu unterscheiden sind, wird eine Ruf-Hörstation aufgebaut. Dort kann jeder Besucher selbst versuchen, einzelne Amphibienarten zu unterscheiden.
Die Aktion findet von 11:00 bis 16:30 Uhr statt.

Die Aktionstage des Akademie-Natur-Info-Centers finden im ehemaligen Ausstellungsraum der Nutztierausstellung (Schaubauernhof) der Wilhelma statt. Der Besuch im Akademie-Natur-Info-Center und die Teilnahme an den Aktionen sind im Eintrittspreis der Wilhelma enthalten.

Mehr Informationen:
Kerstin Heemann
Akademie für Natur- und Umweltschutz
Telefon: 0711/126-2810
E-mail: Kerstin.Heemann@um.bwl.de
Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma:
Dipl.-Biol. Barbara Kagerer und B.Sc. agr. Jessica Daul
Telefon: 0172/1004786 (nur während der Öffnungszeiten)

Erfolgreicher „Tag der Biowissenschaften“ in Stuttgart

Tag der Biowissenschaft 2013

Mehr als 200 Personen haben am 31. Oktober am „Tag der Biowissenschaften“ im Stuttgarter Haus der Wirtschaft teilgenommen. Schwerpunkt der Veranstaltung, die in Kooperation zwischen dem Verband der Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO e.V.), der Umweltakademie Baden-Württemberg sowie dem Bundesverband beruflicher Naturschutz (BBN) durchgeführt wurde, lag auf den Themen „Biodiversität“ sowie „Herausforderungen rund um das Artensterben“.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass das Verständnis für Biodiversität, also der Vielfalt an Fauna, Flora und Lebensräumen, angesichts der globalen Herausforderungen essentiell ist. Ob Klima, Lebensräume, Ernährung oder Wirtschaft – den Biowissenschaften kommt eine Schlüsselfunktion zu, da diese wichtiges, fachliches und methodisches Wissen zur Verfügung stellen. Auch der Fachkräftemangel „in Sachen Natur“ wurde unter der Überschrift „Taxonomen dringend gesucht!“ bei den Teilnehmern lebhaft diskutiert.

Ein weiterer Themenkreis stellte die Wechselwirkungen zwischen Biodiversität und Gesellschaft in den Mittelpunkt. Die Referenten zeigten auf, wie das umfassende Wissen über Arten die Grundlagen für nachhaltige Entwicklung schaffen kann. Dies ist vor allem eine gesellschaftliche Frage mit erheblichen Implikationen für Wirtschaft und Politik.

Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie war es, mindestens 75% aller Bundesbürger bis spätestens 2012 ausreichende Kenntnisse über die biologische Vielfalt zu vermitteln. Mit nur 22 erreichten Prozent wurde dieses Ziel leider weit verfehlt. Um genau diese Breitenwirkung zu erzielen, richtete sich der Tag der Biowissenschaften 2013 ganz bewusst nicht nur an Wissenschaftler, sondern vor allem auch an Schüler, Studenten und Lehrer, die sich aktiv an den Diskussionen beteiligten.

Dr. Karin Blessing, stellv. Leiterin der Umweltakademie Baden-Württemberg

Dr. Karin Blessing, stellv. Leiterin der Umweltakademie Baden-Württemberg

„Tag der Biowissenschaften“ im Haus der Wirtschaft in Stuttgart

„Tag der Biowissenschaften“ im Haus der Wirtschaft in Stuttgart

Tag der Biowissenschaften am 31. Oktober 2013

Mit der Unterzeichnung der Biodiversitätskonvention zum Schutz der biologischen Vielfalt (CBD) hat sich Deutschland verpflichtet, dem Artenschwund entgegenzuwirken. Es gilt, die Vielfalt der Arten, deren genetische Grundlagen, Habitate und Ökosysteme zu erhalten und Rahmenbedingungen für ihre Entwicklung zu sichern.

Die Biowissenschaften stellen wichtige fachliche und methodische Grundlagen zur Verfügung, mit deren Hilfe Biodiversität auf allen Ebenen erfasst, in ihrer funktionellen Zusammensetzung untersucht und im Hinblick auf ihre Entwicklung in Zeit und Raum bewertet werden kann. Ein zentrales Problem ist jedoch, dass es immer weniger Fachleute gibt, die Tiere und Pflanzen zuverlässig bestimmen können und einen Überblick über die Biologie und Ökologie der Arten haben. Es besteht Handlungsbedarf.

An Schulen und Universitäten muss deutlicher gemacht werden, dass nur durch gemeinsame Anstrengungen aller biologischer Disziplinen die Herausforderung der Artenerfassung und ihre Erhaltung gemeistert werden kann.

Im Rahmen des „Tages der Biowissenschaft“, der am 31. Oktober 2013 im Stuttgarter Haus der Wirtschaft veranstaltet wird, soll beleuchtet werden, wie wichtig die Ergänzung zwischen Zoologie und Botanik und den molekularen Biowissenschaften ist. Darüber hinaus sollen Wege aufgezeigt werden, wie dem Artenschwund in der Landschaft und der Wissenserosion in Sachen Natur der Gesellschaft begegnet werden kann und welchen Beitrag die Biologie zur Bewahrung des heimischen Naturerbes leisten kann. Das Schwerpunktthema „Biodiversität“ wird hierbei in vier Themenkreisen behandelt:

• Biodiversität und Ausbildung
• Biodiversität und Forschung
• Biodiversität und Berufe
• Biodiversität und Gesellschaft

Der „Tag der Biowissenschaft“ ist eine Fachtagung des Verbands der Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBio) in Kooperation mit der Umweltakademie Baden-Württemberg und dem Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN). Vor Ort haben alle Teilnehmer die Möglichkeit sich an einem eigenen Infostand zu präsentieren. Anmeldungen werden von Frau Bäuerle (Lisa.Baeuerle@um.bwl.de) entgegen genommen.