Natur und Umwelt in den Mittelpunkt der „Tour de Ländle“ zu stellen, ist erklärtes Ziel der Umweltakademie Baden-Württemberg – dem diesjährigen Premiumpartner der Mega-Radtour. Vogelstimmen raten am Waldrand, plätschernde Bäche und ihre oft skurrile Lebewelt erkunden, über blumenbunte Wiesen staunen und ganz spielerisch unserer faszinierenden Natur näher kommen. Dies alles und noch viel mehr erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „NaturTour de Ländle 2013“ an den einzelnen Haltepunkten. Am „Logenplatz Natur“ – einer festen Einrichtung an jedem Haltepunkt der Tour – erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer interessante Geschichten aus dem Naturerlebnisland Baden-Württemberg.
„Die Radfahrer der NaturTour de Ländle sind eine wichtige Zielgruppe in Sachen Umweltbildung und gleichzeitig sind sie Botschafter, wenn es darum geht, das Thema Natur und Landschaft in die Gesellschaft hineinzutragen“ so Claus-Peter Hutter, Leiter der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg. Nirgendwo sonst liegen ganz unterschiedliche Lebensräume so nahe beieinander wie in Baden-Württemberg. Natur und Kultur geben sich vielfach die Hand. Baden-Württemberg, das ist Deutschland und Europa im Kleinformat. Bis auf die offene See und das Hochgebirge finden sich hier alle Landschaftstypen. Diese Vielfalt zu entdecken und zu erleben ist Grundlage dafür, unsere Ökosysteme zu verstehen.
„Nur wer Natur kennt, kann auch Umwelt schützen und ist bereit, sich für nachhaltige Entwicklung zu engagieren“ betont Claus-Peter Hutter. Deshalb setzt die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg zusammen mit vielen Partnern auf breite Umweltbildung. Ab dem kommenden Wochenende sind die Radler eingeladen, auf der NaturTour de Ländle unser Naturerlebnisland mit seinen unterschiedlichen Facetten näher kennen zu lernen.
Viele spannende und unterhaltsame Naturerlebnisse warten auf die Radler und die Besucher der Tour de Ländle. Diese werden dann an den jeweiligen Haltepunkten und Mittagsrasten am „Logenplatz Natur“ von der Umweltakademie im Zusammenwirken mit einer Vielzahl von Akteuren in Szene gesetzt. „Logenplatz Natur“ ist eine Arena, die an allen Haltepunkten und Mittagsrasten aufgebaut wird und neugierig auf Natur mit all ihren Facetten machen soll.
Das Programm im Überblick:
Samstag, 27.07.2013 „Von Wassermännern, Kalksteinen und Waldparadiesen“
Die Themenschwerpunkte reichen vom Heimatfluss Neckar über Muschelkalk als Grundlage der heutigen Zementindustrie bis hin zu Bäumen als die repräsentativen Vertreter des Odenwaldes.
Sonntag, 28.07.2013 „Von Obstgärten, Äpfeln und anderen Früchtchen“
Herrliche Obstwiesen, auf denen sich Natur und Kultur die Hand geben, sind Themenschwerpunkte an diesem Tag. Der Lebensraum Obstwiese mit seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt steht ebenso im Fokus wie die Produkte der Obstwiese. Alles dreht sich um Apfel und Co. und was jeder Einzelne für den Schutz der Obstwiesen tun kann. An der Mittagsrast in Osterburken wird über die dort allgegenwärtigen Römer die Natur thematisiert.
Montag, 29.07.2013 „Von Mohrenköpfen, Mundart und Tonkünstlern“
Hohenlohe ist das Bauernland zwischen romantischen Flusstälern, Feldern und Obstgärten. Die fruchtbare Hohenloher Ebene, wo sich Kornfelder, Kartoffel- und Rübenäcker, einzelne Streuobstwiesen und traditionsreiche und geschichtsträchtige Ansiedlungen zu einem beeindruckenden Landschaftsmosaik fügen, sind die „Mohrenköpfle“ – das Schwäbisch-Hällisches Landschwein – zu Hause. Als Symbol für eine nachhaltige Landbewirtschaftung sind sie im Fokus des Tourtages. Im Zentrum der Mittagsrast steht das Herrenhaus Buchenbach, das Wissen über die Natur, Landschaft und Landwirtschaft im Heimatraum vermittelt.
Dienstag, 30.07.2013 „Von Biberburgen, Karpfenteichen und Pferdestärken“
An diesem Tag radeln die Tourteilnehmer durch unterschiedliche Landschaften: durch Keuperlandschaft bei Stimpfach, in Richtung Frankenhöhe bei Dinkelsbühl, um dann über Ellwangen auf die östliche Schwäbische Alb zu gelangen. Damit hat der Logenplatz Natur ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Eine Erfolgsstory des Naturschutzes ist die Rückkehr der Biber, deren Werk man insbesondere in der Umgebung von Stimpfach gut beobachten kann. In Dinkelsbühl wird der Fokus auf die traditionelle Teichwirtschaft mit ihrer vielschichtigen Flora und Fauna der Stillgewässer gelegt. In Ellwangen dreht sich alles um Pferde und Grünland.
Mittwoch, 31.07.2013 „Von Höhlen, Schafen und Quelljungfern“
Karge, landwirtschaftlich genutzte Hochflächen, artenreiche Laubwälder, Trockenrasen sowie nicht minder interessante Trockentäler prägen die Schwäbische Alb, den markantesten Teil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes. Die Schwäbische Alb ist aber auch das größte Karstgebiet Mitteleuropas und so gibt es zahlreiche Karsterscheinungen zu bestaunen, welche auf die Wasserlöslichkeit des Kalks zurück zu führen sind. Dazu gehören zahlreiche Höhlen, Dolinen, Karstquellen aber auch Trockentäler und Felsspalten. Wacholderheiden sind das Ergebnis alter Schafweidetradition, ebenfalls typisch für die Schwäbische Alb. Heute bergen diese Flächen viele botanische Kostbarkeiten. Kalk, Karst und Küchenschellen sind demnach die Schwerpunktthemen dieser Etappe.
Donnerstag, 01.08.2013 „Von Klapperstörchen, Moorrädern und Keltenfürsten“
Zahllose Seen, Riede, Moore, Toteislöcher und Moränenwälle in Oberschwaben – dem Land zwischen Allgäu und Donau – sind Zeugen mehrerer Vergletscherungsphasen, in denen der Eispanzer zeitweise bis zur Donau reichte. Moränen, das sind die Ablagerungen der Gletscher: Gemenge aus Sand, Lehm, Schotter und großen Gesteinsbrocken: Von Wasser und Eis transportiert, gerundet und wieder abgelagert. Hügelige Landschaften sind das Ergebnis der letzten Eiszeit (Jungmoränenlandschaft), flachwellige Landschaften dagegen das Ergebnis früherer Eiszeiten, die vom letzten Gletscher eingeebnet wurden. Die eiszeitlich sanft geformte Landschaft birgt neben einer Vielzahl von spektakulären Landschaftstypen auch ein großes Kulturerbe, das eng mit dieser Landschaft verknüpft ist. Somit sind die Störche als Symboltiere der Feuchtgebiete Oberschwabens ebenso im Fokus, wie die jungsteinzeitlichen Funde im Federseeried oder die Kelten auf der Heuneburg.
Freitag, 02.07.2013 „Von Seen, Sanden und anderen Eiszeitwelten“
Die vom Gletscher transportierten und abgelagerten Schotter sind die Basis der Kiesbaggerei. Baggerseen, die sich zu hervorragenden Naturparadiesen entwickelt haben, oder zu Naherholungszentren für die Menschen wurden, stehen am diesem Tag im Mittelpunkt. Stillgewässer, Wassergüte, Wasservögel und anderes mehr sind die Stichworte des Tages.
Weitere Informationen: www.swr.de/tour
Wir wünschen viele spannende Entdeckungen und eine erlebnisreiche „Tour de Ländle 2013“!