Igelaktionstag im Akademie-Natur-Info-Center der Umweltakademie faszinierte Jung und Alt
Nicht nur große, exotische Tiere faszinieren Zoobesucher, auch kleine heimische Tiere wie Igel können zu einem unvergesslichen Erlebnis für Jung und Alt werden. Das wurde bei einem Aktionstag am vergangenen Sonntag (17. August 2014) im Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma offensichtlich. 820 Besucher hatten dort am Igel-Aktionstag teilgenommen. „Igel sind bei vielen Menschen sehr beliebt, auch Dank ihres niedlichen Aussehens“, stellte Jessica Daul von der Umweltakademie Baden-Württemberg fest. „Ein guter Anknüpfungspunkt, um die Besucher für ihren Schutz zu sensibilisieren.“ Wer sich in seinem Garten frühzeitig um die Aussaat oder die Pflanzung von Gemüsesorten gekümmert hat, kann sich derzeit über die Ernte von etwa Tomaten, Gurken oder Zucchini freuen. Hält sich dazu noch ein Igel im eigenen Garten auf, ist dies ein absoluter Glücksfall, denn Schnecken oder Raupen, die für manchen Gartenbesitzer zur lästigen Plage werden können, hat er „zum Fressen gern“.
Doch nicht jeder hat einen Garten und kann regelmäßig Igel beobachten. So staunten vor allem die Kinder nicht schlecht, als sie an diesem besonderen Aktionstag einen lebenden Igel, den die Igelexperten der Igelfreunde Stuttgart und Umgebung e.V. extra für diesen Tag mitgebracht hatten, beobachten und sogar streicheln durften. Ein solches Erlebnis prägt sich nachhaltig ein: Die Besucher des Akademie-Natur-Info-Centers konnten den Igel und seine Welt regelrecht „begreifen“. Die Igelexperten zeigten via Fütterung live, was die kleinen Sympathieträger so fressen. Außerdem durften die Besucher durch einen vorsichtigen Fühltest ausprobieren, wieso Igel-Stacheln vor den meisten Fressfeinden schützen.
Kleiner Besucher beim Igel-Aktionstag – Foto: Jessica Daul
Beim Überqueren von Straßen wirkt sich das angeborene Abwehrverhalten, sich zusammenzurollen, allerdings als nachteilig aus: Die Gefahr des Überfahrens wird durch die abwartende Haltung noch erhöht. Der gesetzliche Schutz allein – Igel werden als gefährdet eingestuft und sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt – reicht nicht aus. Der Schutz des Lebensraums und seiner Vernetzung, konkret Querungshilfen über Straßen, der Verzicht auf Pestizide in der Landwirtschaft, der Erhalt von Hecken und naturnahen Wäldern, würde die Gefährdung allerdings entschärfen. Die Igelexperten informierten die Besucher an diesem Aktionstag darüber hinaus über zahlreiche Praxistipps, was etwa zu tun ist, wenn man einen kranken, verletzten oder verwaisten Igel findet und wie man selbst etwas zu ihrem Schutz beitragen kann. Ganz wichtig sei, dass Igel keine Milch vertragen, gegen ein Schälchen Wasser sei dagegen nichts einzuwenden. „Helfen kann man auch, indem man in seinem eigenen Garten Kompost-, Laub oder Reisighaufen anlegt“, so die Experten. Hiermit sei dann einerseits den Tieren geholfen, andererseits ermögliche dies dem Menschen einzigartige Naturbeobachtungen im eigenen Garten.
Igel-Aktionstag – Foto: Jessica Daul
Der nächste Aktionstag im Akademie-Natur-Info Center findet am Sonntag, 24. August 2014 zum Thema „Bioindikatoren: Abenteuer „Tagfalter-Monitoring“ von 11.00 Uhr bis 16.30 Uhr statt.
Mehr Informationen:
Kerstin Heemann, Akademie für Natur- und Umweltschutz
Telefon: 0711/126-2810
Mail: Kerstin.Heemann@um.bwl.de
Akademie-Natur-Info-Center in der Wilhelma:
Dipl.-Biol. Barbara Kagerer, B.Sc. agr. Jessica Daul
Telefon: 0172/1004786 (nur während der Öffnungszeiten)