Im internationalen Geflecht der wirtschaftlichen Beziehungen spielt Baden-Württemberg durch seine Hochleistungstechnologien wie dem Automobil- und Maschinenbau eine große Rolle. Noch zu wenig bekannt ist das internationale Naturerbe des deutschen Südwestens. Die ökologische Bedeutung des Landes im Netzwerk der Großschutzgebiete Europas wie der gesamten Erde wurde jetzt (Montag, 6. Mai) beim Kongress „Was haben Schwarzwald, Sierra Nevada und Serengeti miteinander zu tun?“ der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg und des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Linden-Museum von namhaften Experten unterstrichen. Der Leiter der Umweltakademie, Claus-Peter Hutter, konnte hierzu u. a. den Gründungsdirektor des Forschungsinstituts für Klimawandel und Erdsysteme und Vizepräsidenten der Welthungerhilfe Prof. Dr. Klaus Töpfer, Raumfahrer und Physiker Prof. Dr. Dr.-Ing. E.h. Ernst Messerschmid und Polarforscher Arved Fuchs begrüßen.
Die Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft, Wildtierforschung, Tourismus und Politik zeigten auf, dass nur ein weltweites Netz an naturnahen Großlebensräumen das Überleben zahlreicher bedrohter Tier- und Pflanzenarten garantieren kann.
In Anbetracht des zunehmenden Drucks auf die letzten Naturparadiese ergibt sich die Frage, welche Rolle die reichen Industrieregionen Baden-Württemberg einnehmen, um auch eigene ökologische Bausteine zum weltweiten Verbund an Überlebensinseln zur Verfügung zu stellen. Hierzu betonte Minister Alexander Bonde: „Wir können als Musterland für wirtschaftlichen Erfolg und als Erfinderland uns nicht als Musterregion für Klimaschutz und erneuerbare Energien und als Modellregion für nachhaltige Entwicklung verstehen und dabei den Ressourcenschutz ausklammern. Was sich ärmere Nationen und wirtschaftlich weniger wohlhabende Bundesländer schon lange leisten, nämlich international zertifizierte Wildnis in Form von Nationalparks, muss auch in Baden-Württemberg möglich sein“, so Bonde. Dies liege im Interesse der Glaubwürdigkeit und des Anspruchs, ein Musterland in Sachen Nachhaltigkeit zu sein. Ein international anerkannter Status von 0,7 % der Waldfläche der Landesfläche Baden-Württembergs als Nationalpark diene auch dem Tourismus, der von einem Nationalpark im Nordschwarzwald profitieren werde, so der u. a. für Forst, Naturschutz und Tourismus verantwortliche Minister.
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Foto (v.l.n.r.): Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Töpfer, Minister Alexander Bonde, Akademieleiter Claus-Peter Hutter, Lindenmuseumsdirektorin Prof. Dr. Inés de Castro, Prof. Dr. Ernst Messerschmid, Astronaut und Physiker sowie Roger Kehle, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg anlässlich des Schwarzwaldkongresses am 6. Mai 2013 in Stuttgart