Sie kommen wieder zurück: Mitte, Ende Februar werden in den Krebsbachauen in Gärtringen (Kreis Böblingen) die selten gewordenen Kiebitze zurückerwartet. Im vergangenen Jahr brüteten dort neun Paare, die rund ein Dutzend Jungvögel aufzogen; im Jahr 2011 waren es noch drei Paare. Damit zählt diese Kolonie zu den größten in Baden-Württemberg. Möglich gemacht haben die Wiederansiedlung der Nabu, die Kommune sowie der Landkreis. Dass der Kreis Böblingen früher als Kiebitz-reichste Gegend im mittleren Württemberg galt und dies nicht mehr so ist, haben die Kiebitze vielen Faktoren zu „verdanken“: dem Flächenverbrauch durch Industrieanlagen und wachsende Ortschaften, der Entwässerung durch die Landwirtschaft sowie freilaufenden Hunden, die den Bodenbrüter stören. Durch die Renaturierung der Krebsbachauen wurde eine wichtige Arbeit für die Rückkehr und Wiederansiedlung des Kiebitz geleistet.
Gab es im Jahr 1988 noch 5000 bis 6000 Kiebitz-Reviere, waren es 2009 nach Schätzungen von Experten nur noch 400 bis 800. Das Kiebitz-Projekt in Böblingen ist eines von dreien im Land. Im Kreis Tübingen gibt es vier Brutpaare, in Donaueschingen sind 23 bis 25 Paare zuhause.