Das war ein voller Erfolg: Mit dem Konzept des Obstwiesenkongresses am 31.Oktober 2015 in Schwäbisch Gmünd trafen die Umweltakademie und der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft (LOGL) Baden-Württemberg voll ins Schwarze. „Unsere Idee, den Fokus beim Kongress wieder mehr auf die Praxis zu legen, ging voll auf“, sagte die Veranstaltungsmoderatorin Brigitte Schindzielorz. Mehr als 100 Teilnehmer waren nach Schwäbisch Gmünd gekommen.
Mit den entsprechenden Themenschwerpunkten sollte das Bewusstsein für die geleistete Arbeit gefördert und die Wertschätzung für die vielen Stunden Obstwiesenpflege gesteigert werden. Auch LOGL-Präsident Erhard Hahn stellte die Leistungen der Ehrenamtlichen, Aktiven und in Vereinen und Verbänden Engagierten heraus, die bei Wind und Wetter zum Erhalt einer vielgestaltigen Natur- und Erlebnislandschaft beitragen. „Die Bewirtschaftung, Pflege und der Erhalt der ausgedehnten Streuobstgürtel in Baden-Württemberg sind nicht nur mit praktischer Arbeit verbunden, sondern bedeuten auch Verantwortung zu übernehmen für eine einmalige Natur- und Kulturlandschaft, die in Baden-Württemberg bereits seit Generationen kultiviert wird“, betonte auch Rolf Heinzelmann, geschäftsführender Direktor des LOGL.
Den Teilnehmern wurden sowohl technische Neuerungen wie eine Anlage zur Verjüngung des Wurzelbereichs von Obstbäumen als auch der Einsatz von Mauerbienen für die Obstkulturen-Bestäubung vorgestellt. Neben Erläuterungen zur optimalen Baumphysiologie und zum besten Baumschnitt gab es am Nachmittag die Möglichkeit, das theoretisch Gehörte praktisch vor Ort umzusetzen. Im Rahmen einer Exkursion, die die Kongressteilnehmer in das neue Streuobstzentrum führte, erfolgte zudem eine praktische Baumansprache an exemplarischen Obstbäumen.
Die Pflege von Obstgärten sei auch eine Herzensangelegenheit, sagte Ministerialdirektor Wolfgang Reimer. „So, wie man Schlösser und Burgen erhält und das Familiensilber nicht einfach verkauft, erhält man auch die eigenen Obstwiesen und trägt damit seinen Teil dazu bei, ein besonderes Kulturerbe zu bewahren.